Nicht nur die Haut wird „zurecht gerückt“, sondern die verloren gegangene Elastizität kehrt zurück
Jugendliches Aussehen ohne Skalpell. Die Technik des Fadenlegens zur Hautverjüngung ist schon seit Zeiten von Königin Kleopatra bekannt.
Wirkungsweise der unterschiedlichen Fäden
Es sind zwei Anwendungen und Fadenarten grundsätzlich zu unterscheiden:
1. Threads: Kurze Fäden die in der Haut liegen und diese stabilisieren
Wirkung: Es ist nicht der Faden der füllt, sondern die körpereigene Kollagensynthese, die der Faden anregt. Man gibt der Haut sozusagen die Stütze wieder die sie früher hatte um glatter, stabiler zu sein. Für ein gutes Ergebnis z.B. bei der Zornesfalte sind in der Anfangszeit mehrere Behandlungen sinnvoll. Das Ergebnis ist nach jeweils 4-8 Wochen sichtbar.
Das Endergebnis hält dann ca. 12 Monate an, muss dann aber nur aufgefrischt werden.
2. Cogs: Zugfäden mit Widerhaken. Mit diesen kann man abgesunkenes Gewebe wie die Wange, Mundwinkel oder Nasolabialfalten wieder dahin ziehen wo es herkam.
Es ist sofort etwas zu sehen.
Wenn z. B. im Wangenbereich die Haut von 9 cm auf 7 cm zusammengezogen wird, liegt die Haut in den ersten Tagen natürlich etwas welliger. Da dies aber durch den Faden konstant so bleibt passt sich die Haut schnell an. Für ein optimales Ergebnis sollte bei einer deutlichen Elastose erst über haltbare dünnflüssige Hyaluronsäure und Threads wieder mehr Spannung aufgebaut und danach mit den Zugfäden gearbeitet werden.
Dieses wirkliche Fadenlifting wurde in Süd Korea entwickelt und später auch viel in Russland angewendet.
Beschaffenheit der Fäden
1980 kamen dann Gold – und Platinfäden auf den Markt. Aufgrund von Unverträglichkeiten haben sich heute sogenannte PDO Fäden (Polydioxanone) etabliert wie sie seit den späten 80er Jahren in der Chirurgie eingesetzt werden. Diese werden wieder komplett zu Wasser und Kohlendioxid abgebaut, sind nicht tierischen Ursprunges und haben ein geringes allergisches Potential.
Tipp für lockere Haut im Bereich der Mundwinkel
Suchen Sie einen Therapeuten auf der kleine Fäden mittels Nähtechnik legen kann. Dadurch kann ich erschlaffende Haut wieder am Muskel segmentweise befestigen. Dies ergibt einen guten unsichtbaren aber dennoch wahrnehmbaren Ausdruck.
Tipp:
Je mehr Gewicht angehoben werden soll, umso mehr Fäden müssen genommen werden; manchmal ist es aber sinnvoller erst mal das Wangengewicht mit der Fettwegspritze zu verringern.
Der Behandler muss auch prüfen, wie stark der Zug der Halsfaszien nach unten ist.
Wird dies nicht beachtet müssen die Fäden viel mehr halten und das Ergebnis ist nur kurzfristig. Dann ist ein vermeintlich günstiges Angebot auf Dauer doch teuer.
Wie funktioniert das Einlegen der Fäden:
Das Einbringen der Fäden erfolgt mit Nadeln, in denen sich die Fäden befinden.
Ein mechanisches System sorgt dafür., dass der Faden genau dann die Nadel verlässt, wenn diese sich an der richtigen Stelle im Gewebe befindet.
Ist das schmerzhaft?
Es ist für die Patienten nicht schmerzhafter als eine gängige Unterspritzung mit z.B. Hyaluronsäure.
Die Behandlung sollte ohne Betäubung, ausser an der Einstichstelle, erfolgen. Wenn beim Vorschieben der Nadel etwas weh tut, oder brennt, kann durch leicht andere Richtung darauf reagiert werden. und dadurch Gefäße und Nerven umgangen werden. Bei eine rkompletten Betäubung entfällt diese wichtige Information.
Kombinationsbehandlung für ein ideales Ergebnis:
Das Fadenlifting kann gut mit anderen Methoden wie Hyaluronsäure, PRP, Botox und besonders gut auch in Verbindung mit der Fett-weg-Spritze kombiniert werden.
Hier zwei Beispiele:
Lifting der Wangen
Wenn die Wange, die geliftet werden soll zu „schwer“ ist, z.B. durch eine füllige, Haut mit viel Fettgewebe, dann sollte idealerweise eine Gewichtsreduktion erfolgen oder alternativ mit Hilfe der Fett-weg-Spritze das überschüssige Fettgewebe reduziert werden.
Danach müssen die Cog-Fäden weniger Gewicht tragen und das Lifting hält länger.
Fadenlifting Krähenfüße
Bei einer Faltenbildung durch sehr starke Muskulatur (oft bei Männern in der Stirn- und Augenpartie) kann die Muskelaktivität vor dem Fadenlifting mit Botox geschwächt werden. Danach kann die Haut mittels der Thread-Fädchen effektiver stabilisiert werden.
Materialverträglichkeit:
Obwohl sehr gut verträglich sollte vor Einbringen der Fäden eine allergische oder unverträgliche Reaktion ausgeschlossen werden. Der Therapeut muss abklären ob bei bisherigen Operationen im Bauchbereich innerhalb der letzten 30 Jahren Wundheilungsstörungen auftraten.
Falls sich diese Frage nicht klären lässt, muss ein Faden z.B. in den Unterarm gelegt werden. Innerhalb der nächsten zwei Wochen muss kontrolliert werden ob eine allergische oder unverträgliche Reaktion stattfindet. Wenn dies der Fall ist, kann man froh sein das nicht gleich Fäden ins Gesicht gelegt worden sind. Wenn hier keine allergische Reaktion auftritt können die Fäden ruhigen Gewissens genommen werden (wie bei fast jeder Operation; hier wird dies überhaupt nicht überprüft.).
Die ursprünglich aus Gold bestehenden Fäden sog. Aptos-Fäden sollten meiner Meinung nach heute nicht mehr verwendet werden.
Bei Dauermaterialien, die sich nicht auflösen, ist das Risiko, dass der Körper mit Abkapselungen reagiert, höher.
Mein persönlicher Tipp:
Viele Patienten scheuen erst einmal vor dieser Methode zurück. Diesen möchte ich Mut machen, denn ich halte das Fadenlifting mit den Cogs für eine geniale Methode, wenn man diese beherrscht. Wird diese Methode richtig kombiniert ( siehe Lösungen Hangebäckchen ) ergibt sich eine deutliche Verjüngung der Haut, die dazu sehr natürlich aussieht.